Post Paradise
Die Idee des Postparadieses umschreibt ein neues Paradies, das nicht nur die Trennung von Gut und Böse, sondern auch die Wertung davon aufhebt. Es bezieht sich dabei auf das christliche Verständnis von Gut und Böse als zwei Mächte, die um jeden einzelnen Menschen kämpfen, bis er/sie nach seinem/ihrem Tod vor Gott stehe. Das Postparadies möchte dieses christlich dualistische Denken überwinden, denn es sieht die darauf basierende Definition von Gut und Böse, die unser heutiges Wertesystem massgeblich prägt, als problematisch. Im Postparadies gibt es kein Sündenfall, keine Bestrafung, kein Gott und kein Teufel. Alle Taten gründen in denselben menschlichen Gefühlen wie Angst, Liebe, Freude und Wut. Sie werden nicht bewertet, weder die Motivation dazu noch deren Auswirkung. Im Vergleich zum biblischen Paradies ist im Postparadies das Leben ohne Tod und die Liebe ohne Schmerz nicht denkbar. Es gibt kein Anfang und kein Ende, denn der Mensch ist Teil des natürlichen Werdens und Vergehens. Im Postparadies ist der Mensch nicht heilig, aber auch nicht mangelhaft.
Das Ziel dieser Idee ist, gesellschaftliche Normen und Wertesysteme und somit die Empfindung und Wahrnehmung unseres Lebens und des Lebens anderer Menschen neu verhandeln zu können. Meiner Meinung schafft das Postparadies neutralen Boden dafür.
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